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Heimische Holzarten im Mittelalter

HEMA GLOSSAR
Hier geht es um die unterschiedlichen Holzarten im Mittelalter.


Holz war der wichtigste Werkstoff des Mittelalters. Da jede Holzart spezifische Eigenschaften aufweist, wurden einige Arten je nach Verfügbarkeit für den jeweiligen Verwendungszweck bevorzugt. Die Nutzung der Bäume als der vielseitigsten Nutzpflanzen des Menschen läßt sich allerdings nicht auf das Holz reduzieren. Es erschien daher zweckmäßig, bisweilen auf Qualitäten weiterer Produkte einer Baumart wie Rinde, Blätter, Früchte etc. einzugehen.
Die Lager- und Handelszeiten für Holz waren im Mittelalter allgemein kürzer als heute üblich. Bei Bauholz kann man 3-4 Jahre als Höchstfall annehmen, im Normalfall wurde das Holz noch in Jahresfrist verbraucht.
Neophytische (eingewanderte) Holzarten in Mitteleuropa sind unter anderem Robinie, Platane, Roßkastanie, aber auch einzelne Arten der im Folgenden erwähnten einheimischen Hölzer. Dagegen ist beispielsweise die exotisch anmutende Stechpalme ein einheimisches Gewächs.
Die Fülle der aufgezählten Holzarten darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß sich die Zahl der an einem Ort tatsächlich verwerteten Hölzer meist an einer Hand abzählen ließ, denn die Werkstofftreue ist bei den Produkten unterschiedlich hoch.



Ahorn

Das elastische und gut spaltbare Holz neigt sehr zum Werfen und Reißen, es ist nicht witterungsfest. Man benutzt es für Erzeugnisse, bei denen Wert auf weiße Farbe gelegt wird: Haushaltswaren, Spielzeug, Spielsteine, Löffel, Schalen. Am meisten geschätzt wird der Bergahorn. Die große Abnutzungsfestigkeit macht ihn außerdem geeignet für Fußböden und Schuhleisten. Als Klangkörper für Fideln hat Ahornholz einen guten Ruf. Wucherungen, die nach einer Verletzung des Stammes entstehen, werden zu Gefäßen verarbeitet, da sie bereits außen rund sind und keine Jahrringstruktur aufweisen. Werkstoff für gedrehte Schalen sind neben Ahorn auch Esche und

Erle. Apfel

Apfelholz ist schwer, hart, gut polierbar und fest, jedoch nicht witterungsbeständig. Es ist in frischem Zustand schwer spaltbar und etwas härter als Birnenholz. Man nimmt keine veredelten Bäume, sondern den Wildapfel (Holzapfel). Wegen des geringen Stammumfangs wird das Holz für Schnitzereien weniger geschätzt, dafür aber zum Drechseln, für Messergriffe und Löffel. Das Holz muß langsam trocknen, damit es nicht reißt.
Der Anbau von Apfelbäumen als Obstbäumen wird im capitulare de villis angeordnet, insbesondere werden die Sorten Gosmaringer, Geroldinger, Krevedellen, süße und saure Speieräpfel genannt, Frühäpfel und Daueräpfel.

Birke

Das leichte Holz dieses vielseitigen Baumes ist im Freien nicht haltbar und läßt sich gut drechseln. Es ist weich und faserig, daher wird es als Blindholz für Möbel, Leitern, Holznägel, Schuhe und Schlittenkufen verwendet. Weil das Holz nicht splittert, auch für weniger beanspruchte Werkzeugstiele und Griffe. Da es zum Reißen neigt, muß es langsam trocknen. Birkenholz hat den Vorteil, auch in frischem, feuchtem Zustand sofort brennbar zu sein.
Dünne Zweige werden zu Besenreisig gebunden; die wasserdichte Rinde kann wie Lederstreifen zu Taschen und Schuhen, Körben etc. geflochten werden. Die sogenannten Birkenmeier sind Becher aus Birkenrinde. Bisweilen wird die Rinde als Dachabdeckung genutzt, außerdem läßt sie sich rückstandslos zu Birkenpech umwandeln. Die Fruchtkörper des Birkenporlings auf toten Birkenstämmen wurden als Zunder zum Feuermachen benutzt, oder um an dem korkartigen Material Messer abzuziehen. Der zuckerhaltige Saft ist trinkbar und vergärt zu Birkenwein.

Birne

Die Birne ist ein Edelholz, hervorragend geeignet für feine Schnitzereien, zum Drechseln und für präzise Werkzeuge, Wein- bzw. Obstpressen und als Ersatz für Buchsbaum auch für Druckstöcke. Das Holz springt leicht, ist sehr zäh und stumpft die Werkzeuge ab.
Als Obstbäume werden im capitulare de villis drei bis vier Arten Dauerbirnen und Kochbirnen zum Anbau empfohlen.

Buche (Rotbuche)

Ein gutes Brennholz und ein vielseitiger und stabiler Werkstoff für Wagenachsen, Pfosten, Keile, Werkzeugstiele und -griffe und Stuhlbeine. Zur Verarbeitung muß es langsam trocknen. Die gute Spaltbarkeit erlaubt sehr flache und dennoch stabile Brettchen für Buchdeckel, Seiten von Wachstafelbüchern, Webbrettchen etc. Geeignet für alle Holzgeräte in der Küche. Als Bauholz ist Buche nur im Innenbereich geeignet, da Buche im Freien innerhalb von ca. 5 Jahren verrottet. Die Asche enthält recht viel Pottasche und wird zum Herstellen von Seife benutzt. Die Frucht ist eßbar und läßt sich zu Öl pressen.

Buchsbaum

Dieses schwerste einheimische Holz wird für feine Schnitzereien wie Spielfiguren oder Kämme verwendet. Der Baum wächst sehr langsam und erreicht äußerst selten über 30 cm Durchmesser. Die gleichmäßige Textur und Härte macht das Holz für Druckstöcke geeignet.

Eberesche

Das Holz trocknet leicht ohne sich zu werfen und zu reißen und schwindet nur wenig. Es wird zum Schnitzen verwendet, ist aber kein typisches Nutzholz. Die gerbstoffreiche Rinde (übertrifft sogar Eichenrinde) findet in der Gerberei Verwendung. Als Fruchtbaum wird die Eberesche im capitulare de villis erwähnt.

Eibe

Eibenholz ist schwer spaltbar und sehr dicht. Es ist ebenso hart wie Eschenholz und trocknet ohne zu reißen. Das Kernholz ist witterungsbeständig, und wird für Gefäße und Zaunpfähle benutzt, aber vor allem für Bogenwaffen und Armbrüste wegen der stahlartig federnden Stoßkraft geschätzt.

Eiche

Das helle Splintholz ist fast völlig ohne Bedeutung- außer für Spankörbe, die genau aus diesem Teil des Stammes gemacht werden. Das Kernholz dagegen ist sehr dauerhaft, sogar unter Wasser oder im Boden. Die im Holz enthaltene Gallussäure frißt Eisennägel an. In der Haltbarkeit wird das Holz nur von der Lärche übertroffen. Es ist spaltbar, reißt aber im feuchten wie im trockenen Zustand. Man nutzt den Tanningehalt junger Bäume zur Herstellung von Holzessig. Nur Partien mit breiten Jahrringen eignen sich ihrer höheren Härte wegen als Konstruktionsholz im Hausbau und Schiffsbau. Es ist Material für Faßdauben, Leitersprossen und Radspeichen. Die Eigenschaften von Eichenholz sind allerdings sehr vom individuellen Wachstum abhängig, und die Rote Eiche ist für Erdarbeiten und im Freien ohne Schutzmaßnahmen ungeeignet. Als Brennholz taugt Eiche im Hause nicht wegen des beißenden Rauches. Es ist schwer entflammbar, hat aber einen hohen Heizwert. Daher wird es zum Beheizen von Backöfen im Freien angewendet.
Die Blätter werden nur in Notzeiten vom Vieh gefressen, worunter sie leiden und fett werden, Kuhmilch wird nach dem Verzehr der Blätter ungenießbar. Schweinen dagegen macht Eichenlaub nichts aus. Die Gerbstoffe der Rinde gerben Leder, im Gegensatz zu Nadelbaumrinde wird das Leder dabei hell. Die durch Stiche der Gallwespe verursachten Galläpfel an Eichenblättern sind reich an Gerbstoffen und dienen als Gerbmittel sowie zur Herstellung von Eisengallustinte und als Mittel gegen Durchfall. Die Früchte (Eicheln) sind ein hervorragendes Mastfutter für Schweine (Waldweide).

Erle

Bei wechselnder Feuchtigkeit ist das leichte Holz nur wenig dauerhaft, aber unter Wasser ist es unbeschränkt haltbar. Daher wird es auch für Erdarbeiten und Wasserleitungen gerne verwendet. Ansonsten liefert Erle gute Holzkohle und Holz für Bürsten, Besenrücken, Griffe, Schalen, Holzschuhe und Spielwaren. Das Holz brennt wie Birke auch frisch und erzeugt einen angeblich heilsamen Qualm, der nicht in den Augen brennt.
Die Schwarzerle hat einen reichen Stockausschlag, deshalb ist sie für den Niederwaldbetrieb geeignet.

Esche

Da erst nach 50 Jahren eine Kernbildung erfolgt, werden nur ältere Bäume verwendet. Handwerkern zufolge ist Eschenholz aus Hecken zäher als von freistehenden Bäumen. Das Holz muß gleich nach der Fällung zum Trocknen eingeschnitten werden, weil es sonst reißt. Im Freien ist das schwer spaltbare Holz nicht dauerhaft. Man macht aus diesem harten und sehr stabilen Holz Axtstiele, Lanzen und Hammerstiele, Messergriffe und landwirtschaftliche Geräte, aber wohl auch Faßreifen, Hirtenstäbe, Besenstiele, Schalen, Heugabeln, Wagen, Boote, Rechenzinken, Skier, Radspeichen und Radfelgen.
Die Blätter geben mit Ulme zusammen das beste Viehfutter, vor allem für Rinder. Hildegard von Bingen benutzt Eschenblätter, um ein magenfreundliches Bier zu brauen.

Faulbaum

Schuhnägel und Zapfen für Weinfässer, Kienspan Das Holz des Faulbaumes ist spröde und lässt sich leicht spalten. weshalb es auch beim Pliestern von Fachwerkbauten benutzt wurde, Faulbaumrinde als Abführmittel wird von jungen Ästen gesammelt und mindestens ein Jahr getrocknet.

Fichte

Das leichte und weiche kernlose Holz trocknet schnell ohne sich zu werfen, ist aber gegen Insektenfraß sehr anfällig. Als Durchschnittsnutzholz wird es innen und außen als Bauholz für Fenster, Türen etc. verwendet. Außerdem ist Fichte in der Kleinböttcherei für Daubenschalen vorherrschend. Gespaltene Stämme werden zu Leiterbäumen verwendet.

Hainbuche (Weißbuche)

Die Hainbuche hat außer ihrem deutschen Namen nichts mit der Buche zu tun, sie ist eher mit Birken verwandt. Für Gebrauchsgegenstände ist sie eines der besten Werkhölzer für Hackklötze, Textilspulen, Schlittenkufen, landwirtschaftliche Geräte und zum Drechseln. Überall, wo auf einen hohen Abnutzungswiderstand Wert gelegt wird oder es auf feste harte und dichte Oberflächen ankommt. Man muß Hainbuche sehr langsam mitsamt der Rinde trocknen. Mechanisch ist dieses Holz Eiche und Esche überlegen, darum wird sie z.B. in Mühlen für Zahnräder genutzt. Als Bauholz wird es ungern verwendet. Hainbuche ist ein gutes Brennholz, der Qualm wirkt nach Hildegard von Bingen gegen böse Träume.

Hartriegel

Die harten Ruten dieses Strauches oder Baumes werden als Fleischspieße, Wurfspieße und für Nadeln benutzt. Dickere Stücke reißen beim Trocknen. Der heute häufige Rote Hartriegel ist eine Zuchtform, der einheimische Hartriegel dagegen hat dunkle Rinde und blaue (statt weiße) Beeren.

Haselnuß

Starkes Reißen kann bei langsamem Trocknen verhindert werden. Wegen seiner Elastizität werden dünne Ruten wie bei der Weide gern zum Korbflechten, zum Binden oder als Faßreifen benutzt, stärkere Ruten als Flechtwerk für Zäune und Wände (Wand kommt von winden). Neben Pfählen und Stöcken gebrauchte man sie auch zum Dachdecken. Das Holz ist anfällig gegen Insektenfraß und nicht dauerhaft.
Die Blätter sind als Pferdefutter beliebt. Die Nuß gibt ein fettes Öl.. Nüsse wirken apotropäisch gegen Schlangenbiß. Einjährigen Trieben werden geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben, daher oft als Wünschelrute benutzt.

Holunder

Holunder läßt sich schwer trocknen und reißt leicht. Das harte Holz ist leicht spaltbar und dient zum Schnitzen und Drechseln. Einfache Flöten sind leicht durch Entfernen des Marks aus jungen Trieben herzustellen.
Das Mark ist ein Ersatz für Kork. Ein Tee aus den Blüten ist schweißtreibend und dient als Würzmittel, ebenfalls finden Laub und Rinde in der Volksarznei Verwendung. Die Beeren des schwarzen Holunders werden als Suppe genossen oder als färbender Zusatz z.B. für Wein verwendet, andere Arten sind giftig.

Kiefer

Das weiche, harzreiche Holz wird innen und außen als Bauholz genutzt, wenn es nicht zu astig ist. Es ist auch bei Wasserkontakt haltbar und findet daher im Bootsbau, Wasserbau und als Zaunpfahl Verwendung. In unseren Breiten ein übliches Brennholz, im Mittelalter als Kienspan auch zur Beleuchtung von Innenräumen benutzt. Pfeile werden aus Kiefernholz, Schneeball oder Rohr hergestellt, da diese Holzarten gut biegbar sind, um gerade Pfeilschäfte zu erhalten. Besonders harzreiche Teile werden zu Holzteer destilliert, aus dem Wurzelholz wird Pech gewonnen. Wurzeln können zu Seilen verarbeitet werden.
Aus länglichen Spänen werden Spankörbe hergestellt. Das Harz aller Nadelbäume dient als Wundpflaster.
Wurzeln eignen sich als Bindematerial, die Rinde färbt Leder beim Gerben schwarz.

Kirsche

Aus dem zähen, festen, wenig werfenden Holz werden Werkzeuggriffe und Löffel hergestellt.
Flöten sind meist aus Kirschholz. Für kunstgewerbliche Produkte wird die dichte, feste Konsistenz geschätzt. Das von den Stämmen abgesonderte Kirschgummi wird als Klebstoff genutzt und findet in der Tafelmalerei Verwendung.

Kornelkirsche

Die Kornelkirsche, auch Gelber Hartriegel, liefert das härteste einheimische Holz. Es wird zum Drechseln geschätzt und liefert u. a. Werkzeuggriffe. Holz und Rinde geben einen gelben Farbstoff. Ihr Verbreitungsgebiet endete im Mittelalter allerdings in Thüringen, in Brandenburg kam sie nicht vor.

Lärche

Das relativ weiche Holz verwandelt sich unter Wasser zu einem steinharten und extrem haltbaren Material. Daher ist es ein wertvolles Bauholz, v. a. im Brückenbau, in der Böttcherei und für Schwellen. Die Witterungsfestigkeit macht es für den Außenbau geeignet. vor allem in Süddeutschland (Verbreitungsgebiet) ist Lärche der bevorzugte Werkstoff für Dachschindeln, die eine Lebensdauer von rund 100 Jahren haben sollen. Das Holz ist trotz des hohen Harzanteils fast unbrennbar und daher als Brennholz völlig ungeeignet.
Das Harz der Lärchen liefert das wertvolle Venezianer Terpentin. Rinde färbt Leder beim Gerben fast schwarz.

Linde

Linde trocknet schnell, reißt aber leicht. Im Freien ist das Holz nicht dauerhaft. Es wird daher nur im Innenbereich verwendet für Spielwaren, Küchengeräte, Kisten und Holzkohle. Zum Schnitzen ist Linde seit alters her beliebt, obwohl es leicht vom Holzwurm befallen wird. In der Holzplastik taucht Linde interessanterweise nach dem Hochmittelalter erst ab dem 15. Jahrhundert wieder auf.
Sehr wichtig ist Linde als Faserlieferant. Die Bastfasern, die alle 6-7 Jahren vom Stamm geerntet werden, werden roh zum Binden benutzt, oder zu Seilen, Matten, Netzen, Säcken und Schuhen verarbeitet.
Die Blätter werden vom Vieh gern gefressen. Die Blüten sind schweißtreibend. Die "Dorflinde" besteht zumeist aus mehreren miteinander verwachsenen Bäumen, um schneller einen großen schattenspendenden und faserliefernden Baum zu ergeben. Aber auch ein einzelner Baum wird 1000 Jahre alt.

Pappel

Das langfaserige und gut trocknende Holz ist nicht druckfest. Man kann Holzschuhe und Kisten daraus herstellen. Die helle Färbung macht es geeignet für Küchengeräte wie Löffel und Kellen. Wegen der guten Ausschlagfähigkeit werden Pappeln in holzarmen Gegenden zur Brennholz- und Futterlaubgewinnung im Kopfholzbetrieb bewirtschaftet.
Die Rinde wird zum Gerben und Gelbfärben benutzt. Das Holz brennt kaum, kann aber ein kleines Feuer über Nacht halten. Holzplastiken des 13. und 14. Jahrhunderts sind vorwiegend aus Pappelholz hergestellt, während die romanische Plastik neben Pappel auch Ahorn und Linde benutzte. Hugo von St. Viktor (gest. 1141) schreibt dazu: "salix, tilia, populus materiae sunt et ad insculpturam aptae ". Pappelholz wird auch zum Korbflechten benutzt.

Pfaffenhütchen

Das sehr geradfaserige und dauerhafte Holz erreicht nur geringe Durchmesser. Das helle, harte und sehr dichte und schwere Holz gleicht mechanisch dem Buchsbaum und kann besonders gut zum Drechseln benutzt werden, insbesondere für Holzgewinde. Der Volksname "Spindelbaum" legt die Verwendung für Spindeln nahe. Spindeln erforderten allerdings keine große Werkstofftreue, so daß sie aus fast allen Hölzern hergestellt wurden. Verkohlt ergibt es gute Zeichenkohle.

Pflaume

Da es härter und fester als Kirschholz ist, eignet sich Pflaume für Faßhähne und Knöpfe, aber ebnso gut zum Schnitzen und Drechseln.
Schlehe
prunus spinosa

Trotz der geringen Stammdurchmesser (Im Höchstfall 12 cm) ein ausgezeichnetes Material für Holzschnitte. Das Holz ist zäh, hart und feingemasert, also zum Drechseln sehr geeignet.
Die Dornen liefern schwarze Dornentinte, die Rinde liefert roten Farbstoff für Wolle und Leinen. Blätter, Blüten und Rinde sind als Medikament wirksam. Hecken aus Schlehen schützten Gehöfte und Weiden.

Schneeball

Schneeballholz soll vor allem für Pfeile verwendet worden sein, ist aber auch für Spindeln gut brauchbar. Ruten vom Pfeifenstrauch liefern Faßreifen und Flechtholz

Speierling

Der heute sehr seltene Baum liefert hartes Holz, welches für Stiele von Rechen und Heugabeln benutzt wurde.
Die Früchte sind eßbar und werden bestimmten Getränken zugesetzt.

Stechpalme

Das Holz der Stechpalme ist handwerklich fast völlig unbrauchbar, da es gedreht wächst und reißt. Allerdings ist es sehr fest und kann, wenn es frisch in kleine Abschnitte geteilt wurde, zum Schnitzen und Drechseln verwendet werden.
Die immergrünen Blätter sind Winterfutter für Schafe und Ziegen. Laub und Frucht sind als Arznei zur Fiebersenkung und als Diureticum nutzbar.

Tanne

Tanne ist weich, harzlos und spaltbar, als Bauholz besser nur im Innenbereich und für Möbel verwendbar. Auch unter Wasser ist Tannenholz haltbar, daher ein sehr typisches Holz für Särge.

Traubenkirsche

Die langen, verzweigungslosen Ruten der europäischen Traubenkirsche sind als Material zum Zaunflechten hervorragend geeignet. Im Unterschied zu den im Holz sehr ähnlichen Haselnußruten ist das Holz der Traubenkirsche bei feuchter Witterung sehr pilzanfällig.
Die nach Marzipan duftende Rinde spielt als Arznei eine Rolle.

Ulme

Das Holz der Ulme wird Rüster genannt. Da das langsam getrocknete Holz in trockenem Zustand auch trotz vieler eng gesetzter Bohrungen nicht reißt, und eines der zähesten und spaltfestesten Hölzer ist, wird für Radnaben ausschließlich Ulmenholz benutzt. Auch bei ständiger Durchfeuchtung ist es haltbar, und wird darum für hölzerne Wasserleitungen, gedrechselte Schalen und Särge benutzt. Wegen ihrer Splitterfestigkeit nimmt man Rüster für Arbeitsklötze und Stuhlsitze. Als Brennholz über Nacht genutzt, da es ein kleines Feuer bis zu 20 Stunden halten kann.
Die Asche enthält 77% Kalziumkarbonat (Pottasche). Wie die Linde liefert auch die Ulme Bastfasern, die Blätter sind ein gutes Viehfutter. Die Rinde dient zum Gerben und Gelbfärben.

Wacholder

Holz von juniperus communis wird für Druckstöcke als Ersatz für Buchsbaum verwendet und als Räuchermittel eingesetzt. Es gibt dem geräucherten Fisch oder Fleisch Aroma und desinfiziert. Vielleicht aus diesem Grund macht man auch Gefäße für Lebensmittel, Butterfässer und Bierkrüge, aus diesem Holz. Es ist langfaserig und elastisch, daher als Reifen für kleinere Gefäße geeignet. Im Spätmittelalter sind große Wacholderfeuer gegen die Pest charakteristisch. Es ist gut drechselbar und äußerst resistent gegen Insekten.
Die Beeren finden als Gewürz und Heilmittel Verwendung. Der Sadebaum dagegen ist giftig und ein sehr wirksames Abtreibungsmittel. Der gesamte Baum, entnadelt, kann zu wertvollem Wacholderteer verschwelt werden.

Walnuß

Die Walnuß breitete sich im frühen Mittelalter stark aus. Das wenig dauerhafte Holz wird zum Drechseln und für Möbel benutzt. Das zähe und feinfaserige Holz wird meist nur als Nußbaum bezeichnet
Der Saft der grünen Frucht färbt Wolle und Haare braun.
Weide
salix caprea (Salweide)
salix fragilis (Bruchweide)
salix babylonica (Trauerweide)
salix alba (Weißweide)
salix viminalis (Korbweide)
salix repens (Kriechweide)
über 200 weitere Arten

Das gut trocknende Holz findet für Holzschuhe, Bretter, Backtröge und Kisten Verwendung, im Freien ist es ungeeignet. Es ist weiß, biegsam und sehr leicht; dennoch zäh und faserig. Darum wird es gerne für Dübel und Holznägel verwendet. Wünschelruten können neben Weide auch aus Hasel und Birke gemacht werden. Die Rinde enthält Gerbstoff und das Schmerzmittel Salicylsäure. Daher entzünden sich Blasen auch nicht, die durch Werkzeugstiele aus Weide entstehen. Frische Triebe v. a. der Korbweide werden zum Flechten und Binden benutzt. Die Blätter sind Viehfutter.

Weißdorn

Das Holz ist für Drechslerwaren wertvoll, die Frucht dient als Schweinefutter. Als Hecke gepflanzt wehren Weißdornbüsche Feinde und wilde Tiere ab. Die Beeren regulieren den Blutdruck und wirken als Herzmittel.