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Schreiben mit dem Federkiel

HEMA GLOSSAR
Schreiben mit dem Federkiel


Ausgangsmaterial für Schreibfedern sind die großen Flügelfedern von Gänsen. Rechtshänder bevorzugen die Federn des linken Flügels und umgekehrt, wegen der ihnen eigenen Krümmung. Die Schwingen der Feder werden natürlich mit einem Messer entfernt und der Kiel auf die Länge eines Bleistifts gekürzt. Anschließend härtet man die Spitze der Feder in einem Topf mit heißem trockenem Sand. Ohne diese Härtung bleibt die Feder zum Schreiben völlig untauglich. So vorbereitet lagert man seinen Vorrat an Federn, damit man beim Schreiben immer einige Federn griffbereit hat.

Zum Schreiben wird die Spitze des Kiels schräg angeschnitten und das innere Mark entfernt. Zwei weitere Schnitte an den Seiten der Spitze bringen die Schreibfeder in die gewünschte Form. Ein zusätzlicher kleiner Schnitt an der Spitze korrigiert die Abschrägung, die zum Schreiben erforderlich ist und legt die Strichbreite fest. Nun fehlt nur noch das Einschlitzen der Spitze, um der aufgenommenen Tinte einen Halt zu geben.
Diese Handgriffe werden sich im Laufe des Schreibens mehrfach wiederholen.