
Hier nennt er vier Lager, oder vier Huten, von denen etwas zu halten ist. Doch vor allen Sachen, so soll ein Mann sich nicht zu lange darin lagern.
Denn Lichtenauer hat ein solches Sprichwort.
Wer da liegt, der ist tot. Wer sich rührt, der lebt noch.
Und das geht gegen die Lager. Dass sich ein Mann lieber im Gefecht rühren soll, als dass er in den Huten wartet, bis er die Chancen verliert. Die erste Hut ist der Pflug. Das ist die, wenn einer den Ort vor sich auf die Erde legt. Aber zu der Seite nach dem Absetzen, das heißt anders, (nämlich) die Schrankhut oder die Pforte. Die andere Hut Ochs ist das Oberhängen von der Achsel. Alber so bricht, was (der) Mann haut oder sticht. Mit Hängen streiche. Nachreisen setzt gleich
Die dritten Hut Alber ist das Unterhängen, mit dem man alle Haue und Stiche bricht, wer die recht führet. Die vierte Hut vom Tag ist der Lange Ort, wer den wohl führt mit gestreckten Armen, den kann man weder mit Hauen noch mit Stichen gut treffen. Es mag auch wohl heißen das Hängen über dem Haupte.

Wenn wir die unterschiedliche Abbildungen der Huten genauer betrachten fällt es auf, dass auf keinem der Bilder die Huten exakt gleich aussehen. Die Huten sind keine festen Positionen, sondern Räume in denen sich das Schwert befindet. Die Grundlage des Schwertkampfs in Lichtenauerschen Tradition sind die Bewegungen von einer Hut in eine andere. Bei diesen Übungen trainieren wir den flüssigen Wechsel von einer Position zur anderen. Dies bezeichnen wir als "Hutenlauf".