Johannes Liechtenauer war ein deutscher Fechtmeister des 13. oder 14. Jahrhunderts. Vermutlich geboren in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, sind keine direkten Hinweise oder Schriften zu seiner Lehre bekannt, nur indirekte Angaben anderer Autoren wie bspw. im MS 3227a. Liechtenauers Lehre wurde durch die sog. Zettel überliefert, Verse, die nur dem Eingeweihten die Kunst des Kämpfens mit dem Langen Schwert verraten.
Liechtenauer wurde von vielem späterem Meister als "Großmeister" beschrieben, und eine Großteil der sog. Zettel wird Ihm zugeschrieben. Spätere Meister schreiben umfangreiche Glossen (Kommentare) zu diesem Gedicht, und interpretieren deren Inhalt. Liechtenauers Einfluss auf die deutsche Fechtradition ist enorm. Unter diese Einfluß entstanden die meisten der bedeutendsten Fechtbücher des 15. Jahrhunderts, und Liechtenauer und seine Lehren waren auch im Mittelpunkt der deutschen Fecht-Gilden, die im 15. und 16. Jahrhundert entstanden sind, einschließlich die Marxbrüder und die Federfechter.
Quellen:
MS 3227a (ca. 1400s)
MS Chart.A.558 (1443)
Cod.44.A.8 (1452) [less]
MS Thott.290.2º (1459)
Cod.Guelf.78.2 Aug.2º (ca. 1465-80)
Cgm 1507 (ca.1470)
MS Q.566 (1479)
MS KK5126 (1480s)
MS M.I.29 (1491)
MS Dresd.C.487 (ca. 1504-19)
MS Germ.Quart.2020 (1510-20)
Cgm 3711 (1523)
Cod.I.6.2º.2 (1523)
Reichsstadt Nr. 82 (1553)
Cgm 3712 (1556)
MS Varia 82 (1563-71)
Cod.Guelf.38.21 Aug.2º (1588)